Aufstehen

Frühmorgens, wenn der Wecker klingelt,
der Kalle in sei`m Bett sich ringelt.
Ein Auge auf und dann das zweite,
ach, sind doch andre zu beneide`,
die träumend noch, es ist zum Flennen,
in Morpheus Armen liegen koennen !

Doch nutzt ihm dieser Wunschtraum nicht.
Die Sonne scheint ihm ins Gesicht.
Da wendet er sich ab mit Grausen,
denkt voller Frust nun an da draußen.
Er muss noch lange mit sich ringen,
um dann schnell aus dem Bett zu springen.

"Halb acht schon !" Er fängt an zu rasen,
will er Termine nicht verpassen.
Er macht sich fertig nun in Eile,
hat keine Zeit mehr zum Verweile.
Da rennt er nun, sich leicht erhitzend,
unter den Armen etwas schwitzend,
den Tag rumbringend voller Lust.
Am nächsten Morgen der selbe Frust.

So läuft`s beim Kalle Tag für Tag.
- Wem`s auch so ähnlich gehen mag ?

                                                              Sigi Kornek

 

Muse ?

Da sitz` ich nun, ich armes Schwein

und suche ein Thema, - mir fällt nichts ein.

Das Wetter draußen ? Gibt nicht viel her!

Der Regen fällt ! - Ich weiß nichts mehr.

Es hat kein Zweck dran zu verweilen.

Drum schrieb ich eben diese Zeilen.

                                                     Sigi Kornek

 

Der Staubsauger

Ein Dichter auf `nen Einfall wartet
und kaum ist er da, da wird gestartet,
zu ruhmreichen Zeilen, so denkt er ganz wild.
- Doch da hat ihm das Schicksal `nen Streich gespielt.
Ein durchdringender Ton. Er zerrt an den Nerven.
Der Poet ist soweit den Stift hinzuwerfen.
Der Staubsauger ist es, gefuehrt von `ner Frau.
Das treibt den Dichter aus dem Bau.
So hat nun die Putzfrau die ganze Welt,
um auf jetzt ewig verlorene Kunst, geprellt !

                                                            Sigi Kornek

Morgentoilette

Am Morgen, wenn der Wecker rasselt,
ist mir schon der Tag vermasselt.
Oh Traumwelt ade.

Da ist ein Räkeln und ein Gähnen,
die Augen sich nach Schlaf noch sehnen.
Oh jeh ! Oh jeh !

Und bin ich endlich aufgestanden,
um vor dem Spiegel dann zu landen,
was ich da seh !

Ein wirres Etwas läßt da grüßen.
Es schüttelt mich bis zu den Füßen.
Oh, das tut weh !

Und nun beginnt die Renovierung,
um anzubringen manch`Verzierung.
Ich bräucht `ne Fee,

weil vor dem Schrank mit vielen Sachen,
die etwas "Hübsches" aus mir machen,
ich ratlos steh !

Ach, endlich hab`ich was gefunden ,
um meine Schönheit abzurunden.

Ich geh`!

                                        Sigi Kornek

Der Kirschbaum

Im Garten steht bei uns ein Baum.
Sind Kirschen dran, man glaubt es kaum,
obwohl ihn keiner mal beschneidet,
wobei er doch nur still dann leidet ?

Die Vögel sehn es voll Entzücken,
sie können jetzt in Ruh auch pflücken,
die Früchte von dem Kirschenbaum,
der steht in ihrem Lebensraum.

Auch andre Tierchen krabbeln munter,
den Baumstamm immer rauf und runter,
sind auf der Suche nach der Nahrung.
Es gibt dort auch so manche Paarung.

Selbst auf der Erde ist viel Leben,
man muss die Kirschen nicht aufheben.
Denn Müll gibt es beim Menschen nur.
Doch niemals, nicht bei der Natur !

                                                  Sigi Kornek

Die Diätler in der Kur

Es gibt viele Leute mit zuviel Gewicht !
Sie sind zu erkennen am leidenden Gesicht .
An Augen mit Ringen, an Mienen gefassten,
ach, tragen sie doch so schwere Lasten.
Sie schau`n auf den Teller, den fast leeren.
Es ist zu ihrem Nutzen. `s ist nichts zum beschweren.

Oh, wie lang muss man sich doch mühen,
bei läppischen 1000 (Kilo) Kalorien,
um endlich zu werden rank und schlank,
an Süßem vorbeigehn, man wird ganz krank.

All das was man möchte, links liegen zu lassen,
den inneren Schweinehund zu hassen,
der sich noch weidet an Höllenqualen,
vor`m Aug Delikatessen auszumalen.

Es ist traurig zu sehen, die Gucker die feuchten.
Nur selten sieht man sie noch leuchten.
Die inneren Kämpfe es ist zum weinen.
Doch leider interessiert das keinen !
Ach wenn`s kein Traum bliebe, wäre das schön,

wenn die Pfunde es lernten - von selber zu geh`n !

                                                                 Sigi Kornek

Die Klatschtanten

Wer kennt sie nicht, die Supertratschen,
die dauernd unterwegs rumlatschen,
an anderer Leute Zeug rumflicken
und selber sind`s die größten Zicken.
Die über and`re Menschen plappern,
den ganzen Tag nur Blödsinn sabbern.
Den Dreck vor andren Türen kehren,
statt sich um den eigenen Mist zu scheren.
Diesen Dauerquasselstrippen,
kommt nur Mumpitz von den Lippen.
Man kann nur hoffen jeden Tag,

beim Tratschen trifft sie mal der Schlag !

                                                    Sigi Kornek

Der Fernseher

Vorbei ist endlich das Gemotze:
"Das will ich seh`n!" - Nein , dies lass` laufen !"
In Reparatur ist nun die Glotze.
Man muss sich nun zusammenraufen.

Der graue Alltag ist gestört,
oh, welch ein Bruch,
keinen Fernsehton gehört
und jetzt auf der Such`.

Wo soll man hinschau`n , was jetzt tun ?
Ganz plötzlich hängt man in der Luft,
man hätte Zeit sich auszuruh`n,
doch etwas längst vergessenes ruft.

Hatte man nicht Hobbies, tat man was ?
Musik hören? Was schönes lesen ?
Auch anderes, was macht einem Spass ,
schon lange nicht mehr dagewesen.

Man könnte spielen oder auch wandern,
das wäre ja nicht schlecht.
Zusammensein auch mit den andern.
Wäre es auch ihnen recht ?

Man merkt, da draußen ist noch was,
da gibt`s noch manches zu entdecken.
Mann, das macht ja noch mehr Spass,
als in der Wohnung nur zu stecken.

Doch ist das alles nur auf Zeit,
das ist wohl jedem klar.
Denn bald ist`s endlich wieder soweit.

- Der Kasten ist da !   Er ist da !!!

                                                 Sigi Kornek

Sigi im Krankenhaus

Der Sigi kam ins Krankenhaus.
Er musste rein, durft nicht gleich raus.
Da konnt`er einiges erleben.
Ja was ? Das erzähl`ich euch eben :

Wie üblich in dem deutschen Staat,
sie wollten gleich die Krankencard .
Denn ohne diese ist man schon,
für Bürokraten Unperson.

Dann endlich, endlich ist das fein.
Sie setzen jetzt Geräte ein.
Von vorne Kabel, hinten Kabel, Füßen, Händen,
er konnt sich nicht mehr drehen, wenden.

Lichter blinken, des Herzens Töne.
Daran könnt er sich nicht gewöhne !
da kommt ja auch, er ist beim schwitze,
die Krankenschwester mit `ner Spritze.

Von seinem Blut, kostbar wie Gold,
`ne große Menge sie sich holt,
zum Untersuchen, wie auch immer.
Hoffentlich wirds nicht noch schlimmer !

Das erste Fazit, vor Freud wird er rot :
Es droht ihm doch nicht gleich der Tod!

Er wird gepackt jetzt in ein Bett,
hm, hübsche Schwester und sehr nett.
Sie hielt in sicher, sie hielt ihn warm,
doch leider nicht in ihrem Arm.

Am nächsten Tag kam die Visite.
Ein Haufen Leut - für was denn bitte ?
Die Ärzte, er verstand kein Wort,
sprachen lateinisch immerfort.

Ob er`s an ihren Mienen sah,
wie krank, gar halbtot er doch war ?
Ergebnis : Sie wissen nicht was es ist.
Weitertesten ! So ein Mist !

Doch an dem Abend, mehr in der Nacht.
Auf einmal hat`s ganz laut gekracht.
Ein Riesenfurz ihm gschwind entwich.
Die Wände ja, sie schüttelten sich.

Und weg war der Druck und auch der Schmerz.
Vor Aufregung schlug laut sein Herz.
Er rief die Schwester, Ärzte auch,
zeigt ganz fröhlich auf sein` Bauch.

Die Diagnose, ein Stein vom Herzen ihm fällt :
Ein
Furz er hat`sich quer gestellt !

Und die Moral von der Geschicht :
Unterschätze man die Winde nicht !!!

                                                     Sigi Kornek

 

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